Traditionelle Tiroler Wellness: Naturprodukte, Anwendungen und Behandlungen
Typische Tiroler Wellness-Anwendungen haben ihren Ursprung auf den Bergbauernhöfen der Alpen und beruhen auf jahrhundertealten Erfahrungen mit den heilsamen und stimulierenden Wirkstoffen aus der Natur. Der Tiroler Kraxenofen, das Tiroler Heubadl und die traditionelle Schwitzstube stehen für alpenländischen Wellnessgenuss, der auf die heilkräftigende und wohltuende Wirkung natürlicher Essenzen setzt. Wellness in Tirol duftet nach Fichtennadeln, frisch gemähter Wiese und Bergkräutern. Tiroler Steinöl und Murmeltiersalbe sind gefragte Wellnessprodukte, die weit über die Landesgrenzen hinaus verbreitet sind.
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Alpines Wellness, ein ganzheitliches Entspannungserlebnis
Auf den Bergbauernhöfen im Ötztal, in den Kitzbüheler Alpen und im Karwendelmassiv ist der traditionelle Kraxenofen seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil der Bauernstube. Als Kraxen werden mit aromatisch duftendem Heu gefüllte Raufen bezeichnet, die mithilfe von Wasserdampf allmählich erwärmt werden. Die trockenen Bergkräuter und Blütenpflanzen verdunsten unter dem Einfluss der Hitze ätherische Öle, die stimulierend auf das Kreislaufsystem wirken und die Durchblutung fördern. Bei der modernen Wellness-Anwendung werden die Kraxen in kleine Mauernischen mit Sitzecke eingefügt, wo die würzigen Dämpfe ihre volle Wirkung entfalten können.
Das Tiroler Heubadl gehört zu den Klassikern unter den Wellness-Anwendungen des Alpenraumes. Bei diesem Bad werden getrocknete Bergkräuter und Almblumen in bis zu 40 Grad warmem Wasser in einem landestypischen Holzbottich eingeweicht. Die Wärme löst die Wirkstoffe aus den Pflanzen und es entweichen ein aromatisch-würziger Duft und ätherische Öle. Ein Bad in der bis zum Rand gefüllten Holzbadewanne wirkt beruhigend, schmerzlindernd und entspannend. Darüber hinaus findet eine Rückfettung der Haut statt, die sich im Anschluss weich und geschmeidig anfühlt.
Die klassische Tiroler Schwitzstube vereint Elemente der finnischen Sauna mit denen einer traditionellen Aromasauna. Bei Temperaturen von bis zu 70 Grad kommt der Körper ins Schwitzen und es werden Schadstoffe über die Haut ausgeschieden. Der Aufguss besteht aus einer aromatischen Kräutermischung und duftet nach frisch gemähter Wiese und Nadelbäumen. Die Naturaromenaufgüsse stimulieren den Kreislauf und besitzen eine heilkräftige Wirkung auf die Atmungsorgane. Nach einem 10-15-minütigen Aufenthalt in der Schwitzstube sorgen traditionelle Kübelduschen für Abkühlung.
Seit Jahrhunderten wird Murmeltieröl im Tiroler Alpenraum zur Linderung von Rückenbeschwerden, rheumatischen Erkrankungen und Durchblutungsstörungen eingesetzt. In den Spa-Oasen Tirols bilden Massagen mit Murmeltieröl einen Schwerpunkt bei den Wellness-Anwendungen. Das Öl ist reich an wertvollen ungesättigten Fettsäuren und wirkt stark durchblutungsfördernd. Durch die reichhaltigen Inhaltsstoffe und den rückfettenden Effekt ist Murmeltieröl besonders zur Behandlung von trockener, empfindlicher Haut geeignet. Das Naturprodukt ist in flüssiger Form und als Salbe in Tirol erhältlich.
Im Jahr 1902 wurde im kleinen Tiroler Bächetal in der Nähe des Achensees eine besondere Form des Ölschiefers entdeckt, der einen außergewöhnlich hohen Ölgehalt aufwies. Die Schieferplatten wurden zerkleinert und nach einem Brennvorgang entwich das gebundene Öl aus dem Gestein. Nachdem die heilkräftige Wirkung des Naturrohstoffes bei rheumatischen Erkrankungen und Muskelbeschwerden nachgewiesen wurde, war der Siegeszug dieses Wellness-Produktes nicht mehr zu stoppen. Heute wird das Öl bei Massagen eingesetzt und in Körperpflegemittel verarbeitet. Durch den natürlichen Schwefelgehalt besitzt Tiroler Steinöl eine hautpflegende Wirkung und wird in Duschgel, Seife, Körpermilch und Salben verarbeitet.
Bildquelle:
Tiroler Schwitzstube; TVB Kitzbüheler Alpen © Johannes Felsch
Massage mit Tiroler Steinöl; TVB Kitzbüheler Alpen © Johannes Felsch